Richtig heizen und effizient Heizkosten sparen statt nachzahlen

Warum richtig Heizen entscheidend ist

Heizen ist meistens der grösste Energieposten im Haushalt. Jede Kilowattstunde, die du nicht benötigst, schont dein Portemonnaie, die Umwelt und die Bausubstanz deines Hauses oder deiner Wohnung.

Heizkosten im Griff: So findest du die perfekte Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit zu Hause

Richtiges Heizen bedeutet nicht „immer schön warm“, sondern gezielt dort, wo du es brauchst, und nur so viel wie nötig.

Dazu gehört:

  • passende Temperatur je Raum statt „überall 23 Grad“
  • gleichmässiges Temperaturniveau statt starke Schwankungen
  • abgestimmtes Zusammenspiel von Heizen, Lüften und Dämmung

Energie, Heizkosten und Klima im Gleichgewicht

Was ein Grad mehr oder weniger wirklich bedeutet

Ein sehr wichtiger Faustwert:
Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart rund 6 % Heizenergie.

Das klingt abstrakt, hat aber grosse Wirkung:

  • Reduzierst du z.B. von 22 °C auf 20 °C im Wohnzimmer, liegen dazwischen already etwa 12 % Einsparpotenzial.
  • Hochgerechnet über die gesamte Heizperiode kann das mehrere Hundert Franken Ersparnis bedeuten – je nach Gebäude und Heizsystem.
  • Wichtig: Es geht nicht darum, dass du im Winter im Skianzug auf dem Sofa sitzt. Schon ein warmer Pullover statt T-Shirt gibt dir Spielraum, die Heizung ein bisschen zurückzudrehen und Energie Sparen.

Ab wann du heizen solltest. Baujahr und Gebäudezustand.

Orientierung nach Gebäudestandard

Nicht jedes Gebäude verhält sich gleich. Ob du in einem Altbau oder in einem Minergie-Haus wohnst, macht enorme Unterschiede beim Wärmeverlust. Als Faustregel kannst du dich an folgenden Richtwerten orientieren:

  • Altbau (vor 1977): ca. 15–17 °C Aussentemperatur
  • Baujahr 1977–1995: ca. 14–16 °C
  • Neubau (ab ca. 1995): ca. 12–15 °C
  • Minergie-/Niedrigenergiehaus: ca. 11–14 °C
  • Passivhaus: ca. 9–11 °C

Diese Werte sagen dir: Ab welcher Aussen­temperatur lohnt es sich in der Regel, die Heizung zu aktivieren, damit das Gebäudeinnere nicht zu stark auskühlt.

Je besser dein Haus gedämmt und Isoliert ist, desto später musst du die Heizung überhaupt einschalten – weil die Gebäudehülle Wärme länger hält, den Energieverbrauch und die Luftqualität optimiert.

Warum dein persönliches Empfinden trotzdem zählt:

  • Die Richtwerte sind Orientierung, aber kein Gesetz. Entscheidend sind:
  • Dein individuelles Kälteempfinden
  • Gesundheitliche Aspekte (z.B. bei kleinen Kindern oder älteren Menschen)
  • Nutzung der Räume (Homeoffice, wenig genutztes Gästezimmer, etc.)

Wichtig ist, dass du bewusst entscheidest:
Heizt du, weil es wirklich zu kalt ist? Oder weil es „halt immer so war“?


Die optimale Raumtemperatur. Raum für Raum

Nicht jeder Raum muss gleich warm sein. Im Gegenteil: Eine differenzierte Betrachtung ist professionell – und spart Energie.

Die empfohlenen Richtwerte:

  • Wohnzimmer, Küche: ca. 20 °C
  • Schlafzimmer, Gang: 17–18 °C
  • Badezimmer: ca. 22 °C
  • Kinderzimmer: 20–21 °C

Wohnzimmer & Küche: 20 °C als Komfortstandard

Im Wohnzimmer verbringst du die meiste wache Zeit. Rund 20 °C empfinden die meisten Menschen als angenehm.

Profi-Tipps:

  • Lieber 20–21 °C konstant als tagsüber 17 °C und abends „Volllast“.
  • Kombiniere Heizung mit Textilien: Teppiche, Vorhänge und Kissen sorgen subjektiv für mehr Wärme, weil sie Zugerscheinungen reduzieren.

Schlafzimmer & Gang: 17–18 °C reichen meist:

  • Im Schlafzimmer sind 17–18 °C oft ideal: Du schläfst besser, und die Luft wird nicht so trocken.
  • Im Gang gelten ähnliche Temperaturen, da du dich dort selten lange aufhältst. Das hilft, die Energie auf die Aufenthaltsräume zu konzentrieren.

Badezimmer: 22 °C für Wohlfühlmomente:

  • Im Bad ist Komfort besonders wichtig. Beim Duschen oder nach dem Baden sind ca. 22 °C ideal.

Profi-Hinweis:

  • Nutze zeitgesteuerte Heizungen oder Heizkörperthermostate, die das Bad nur zu den Hauptnutzungszeiten hochfahren.
  • Achte darauf, das Bad nach dem Duschen gut zu lüften – Feuchtigkeit raus, Wärme möglichst drin.

Kinderzimmer: 20–21 °C für sensible Bewohner:

  • Kinder sind empfindlicher gegenüber Kälte. Deshalb sind im Kinderzimmer 20–21 °C empfehlenswert.
  • Gleichzeitig ist gutes Lüften entscheidend, um CO₂ und Feuchtigkeit zu reduzieren – besonders, wenn im Zimmer gespielt und geschlafen wird.

Homeoffice & selten genutzte Räume:

Im Homeoffice gilt: angenehm konzentriert, nicht überhitzt. Rund 20 °C sind meist ausreichend, kombiniert mit:

  • guter Beleuchtung
  • warmen Socken oder Hausschuhen
  • eventuell einer dünnen Decke über den Beinen, wenn du viel sitzt

Weniger genutzte Räume (Abstellkammer, Gästezimmer) kannst du auf 16–17 °C halten – wichtig ist, dass die Räume nicht komplett auskühlen, um Feuchtigkeitsschäden und Schimmel zu vermeiden und die Energiekosten im Griff zu haben.


Häufige Fehler beim Heizen – und wie du sie vermeidest

In der Praxis sieht man immer wieder dieselben Muster. Das Gute: Wenn du diese Fehler kennst, kannst du sie sehr leicht abstellen. Die wichtigsten sind im Ursprungsdokument bereits klar benannt:

Dauerhaft gekippte Fenster

Fehler: Fenster stundenlang gekippt lassen, „damit frische Luft reinkommt“.

Problem: Gekippte Fenster bringen kaum Luftaustausch, lassen aber kontinuierlich Wärme entweichen

  • Besser: Stosslüften
  • Mehrmals am Tag alle Fenster für wenige Minuten ganz öffnen.
  • Heizkörper vorher kurz runterdrehen.
  • Nach 5–10 Minuten wieder schliessen.
  • So tauscht du die Luft komplett aus, ohne die Bausubstanz stark auszukühlen.

Heizung komplett aus- und wieder einschalten

Fehler: „Wenn ich tagsüber weg bin, drehe ich die Heizung ganz ab – das spart sicher am meisten.“

Problem: Die Räume kühlen stark aus. Abends muss die Heizung viel mehr leisten, um wieder auf Temperatur zu kommen.

Die Empfehlung:

  • Konstant niedrige Temperatur statt Extremschwankungen. um Beispiel tagsüber 18–19 °C, abends 20–21 °C im Wohnzimmer.

Heizkörper blockieren

Fehler: Sofa, Kommode oder schwere Vorhänge direkt vor dem Radiator.

Folge: Die Wärme bleibt hinter dem Möbelstück hängen. Du erhöhst die Thermostateinstellung, ohne dass es im Raum wärmer wird.

Profi-Regel: Vor dem Heizkörper sollte mindestens eine Handbreit Luft bleiben. 

Lange Vorhänge: so anbringen, dass sie den Radiator nicht komplett verdecken. So kann sich die warme Luft frei im Raum verteilen.

Rollläden und Vorhänge nachts offen lassen

Fehler: Rollläden immer oben, Vorhänge immer offen – auch nachts.

Problem: Vor allem bei älteren Fenstern geht durch die Glasflächen viel Wärme verloren. Kalte Scheiben erhöhen das Zuggefühl im Raum.

Lösung: Abends Rollläden und Vorhänge schliessen. Du schaffst eine einfache, aber wirkungsvolle zusätzliche Dämmschicht.


Richtig lüften im Winter – ohne Heizenergie zu verschwenden

Heizen und Lüften gehören zusammen. Falsches Lüften (z.B. Dauer-Kippstellung) kann:

  • Energie verschwenden
  • Schimmelbildung fördern
  • Das Wohnklima deutlich verschlechtern

Profi-Empfehlung für den Alltag:

  • 2–4 Mal pro Tag Stosslüften bei offnen Fenster und Türen
  • Fenster vollständig öffnen, 5–10 Minuten
  • Innen­türen öffnen, damit Querlüftung entsteht
  • Heizkörper währenddessen runterdrehen

Im Bad nach dem Duschen: Sofort Fenster weit öffnen. Türe geschlossen halten, damit die Feuchtigkeit nicht in andere Räume zieht. Nach dem Lüften wieder auf angenehme Temperatur bringen (ideal ca. 22 °C)


Rechtlicher Rahmen: Was du als Mieterin oder Mieter wissen musst

Auch rechtlich ist klar geregelt: Mietwohnungen müssen so ausgestattet sein, dass sie bei Bedarf ausreichend beheizt werden können.

Wichtige Punkte aus dem Mietrecht:

  • Die Wohnung muss gebrauchstauglich sein – also warm genug für normales Wohnen.
  • In Wohnräumen gelten ca. 20 °C als Orientierung für eine angemessene Temperatur.
  • Ist es aufgrund fehlender Heizmöglichkeiten dauerhaft zu kalt, kannst du als Mietpartei eine Mängelrüge einreichen – idealerweise schriftlich.

Das bedeutet: Wenn die Heizung trotz normaler Nutzung keine 20 °C erreicht, kann ein Mangel vorliegen.

Wenn du aber permanent auf 24–25 °C heizt, musst du die entsprechenden Mehrkosten selbst tragen, typischerweise über die Nebenkosten.

Rechtlicher Profi-Tipp:

  • Temperatur über mehrere Tage mit geeignetem Thermometer messen (Raummitte, ca. 1 m Höhe).
  • Messprotokoll erstellen und der Verwaltung mit kurzer, sachlicher Mängelrüge zusenden, falls die Werte deutlich unter der Orientierung liegen.

Praxisleitfaden: So optimierst du dein Heizverhalten Schritt für Schritt

Bestandsaufnahme:

  1. Notiere die Temperaturen in den wichtigsten Räumen (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad, Kinderzimmer).
  2. Vergleiche sie mit den Richtwerten: Wohnzimmer/Küche 20 °C, Schlafzimmer/Gang 17–18 °C, Bad 22 °C, Kinderzimmer 20–21 °C.

Schau dir an:

  • Stehen Möbel vor Heizkörpern?
  • Sind Rollläden nachts offen? Lässt du Fenster lange gekippt?

Zielwerte definieren

Pro Raum legst du dir einen Zielkorridor fest, z.B.:

  • Wohnzimmer: 20–21 °C
  • Schlafzimmer: 17–18 °C
  • Homeoffice: 20 °C
  • Bad: 22 °C während der Nutzungszeiten

Das schafft Klarheit und verhindert spontanes „auf Verdacht“ Hochdrehen.

Heizkörper und Thermostat einstellen:

Nutze, wenn möglich, programmierbare Thermostate.

Definiere Zeitprofile:

  • tagsüber leicht niedriger, abends etwas höher
  • nachts absenken, aber nicht komplett ausschalten

Achte darauf, dass Heizkörper frei stehen, sonst erreichst du deine gewünschte Temperatur kaum.

Lüftungsroutine etablieren

2–4 Mal täglich Stosslüften fest einplanen (z.B. morgens nach dem Aufstehen, mittags, abends).

  • Nach dem Duschen sofort kurz, aber intensiv lüften.
  • Heizkörper im Lüftungszeitraum runterdrehen.

Feintuning – das 6 %-Prinzip nutzen

  • Wenn du deine Zieltemperaturen erreicht hast, kannst du im nächsten Schritt prüfen:
  • Wo kannst du die Temperatur um 1 °C senken, ohne Komfortverlust?
  • Hast du hochwertige, warme Textilien (Teppiche, Decken), die dir subjektiv mehr Wärme geben?

Denk daran: Jede Reduktion um 1 °C bringt etwa 6 % Heizenergie-Ersparnis.


Heizen im Winter mit Stil: Wärme, Design und Stylies

Heizen ist nicht nur Technik, sondern auch Atmosphäre. Gerade mit den Heizgeräten von Stylies spielt das Zusammenspiel von Design, Wohngefühl und Funktionalität eine zentrale Rolle.

Textilien als „unsichtbare Heizhelfer

Mit den richtigen Einrichtungsentscheidungen kannst du das subjektive Wärmeempfinden deutlich steigern:

  • Teppiche auf kalten Böden reduzieren das Kältegefühl an den Füssen.
  • Vorhänge vor Fenstern (abends geschlossen) bilden eine zusätzliche Wärmeschicht.
  • Kissen und Decken auf Sofa und Sessel geben dir das gute Gefühl von Geborgenheit – und erlauben dir, die Raumtemperatur leicht abzusenken.

Ordnung, Struktur und Smart-Home-Unterstützung

Ein klar strukturiertes Zuhause unterstützt energiesparendes Verhalten:

  • Heizkörper sind frei zugänglich und nicht zugestellt.
  • Thermostate sind sichtbar und gut bedienbar.
  • Smart-Home-Lösungen können dir zeigen, wie sich Temperaturprofile über den Tag entwickeln.

So verbindest du ästhetisches Wohnen mit effizientem Heizen – ganz im Sinne eines modernen, stilvollen Wohnkonzepts.


Tipps und Infos: Warm wohnen, smart Heizkosten sparen

Wie Energie und Geld sparen:

Wenn du Heizen professionell betrachtest, geht es nicht um „maximale Wärme“, sondern um optimale Wärme:

  • angepasst an Raumfunktion und Nutzung
  • abgestimmt auf Gebäudezustand und Baujahr
  • unterstützt durch clevere Lüftung und sinnvolle Innenraumgestaltung
  • mit Fokus auf  die Temperatur im Raum
  • Heizung regelmässig entlüften

Mit den Richtwerten für die einzelnen Räume, dem Wissen um häufige Fehler (Dauer-Kippstellung, blockierte Heizkörper, offene Rollläden) und den rechtlichen Leitplanken hast du jetzt eine solide Grundlage, um bewusste Entscheidungen zu treffen.

Richtig heizen heisst: Komfort sichern, Kosten im Griff behalten, Gebäude schützen – und dabei einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Fachkompetenz & Autor

Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit Stylies, dem Schweizer Hersteller hochwertiger Klimageräte, erstellt.

Daniel Gwerder, CDO der Tavora Brands AG ist seit über 20 Jahren Experte für Gesundheit und Raumklima und teilt sein Wissen fundiert, verständlich und alltagstauglich. 

Mein Herz schlägt für umsetzbare Vertriebsleistung vom Retail bis in die digitale Shoppingwelt.

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